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- Geschrieben von: IG-Klettern
Felsflühe sind wertvolle und eindrückliche Naturelemente in der Landschaft des Basler Juras. Viele der bekletterten Flühe beherbergen eine erstaunlich reichhaltige Tier- und Pflanzenvielfalt. Es ist eine Vielzahl an licht- und wärmeliebenden Pflanzen zu finden, die auf unsere Felsen und Fluhköpfe als Lebensraum angewiesen sind. Grössere Felswände beherbergen regelmässig Wanderfalkenbruten sowie Nistplätze des Kolkraben und anderer Felsenbrüter. Die Felsgebiete können Einstands- und Rückzugsgebiete des Wildes darstellen. Zudem sind besonnte Schutzhalden und offene Felsfluren interessante Reptiliengebiete. Des weiteren ist die Bedeutung der Felsen für Flechten, Moose und Schnecken noch wenig erforscht.
Die IG Klettern bemüht sich um den Erhalt dieser Naturschätze. Zu diesem Zweck erarbeitete sie den Kletterkodex Basler Jura und versucht mit den Behörden der betroffenen Kantone Regelungen für den Klettersport zu finden. Diese sollen sowohl einem langfristigen Schutz der Felsen des Basler Juras dienen als auch ihre nachhaltige Nutzung durch die Klettergemeinschaft ermöglichen.
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Gründung und Zweck
Die IG Klettern Basler Jura ist ein Verein gemäss Art.60ff ZGB, der die Interessen der Kletterer im Gebiet des Basler Juras vertritt und sich einsetzt für den Erhalt der Klettergebiete unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte (Vereinsstatuten §1.Zweck). Gegründet wurde er am 12.12.1995 in Basel.
Auslöser der Vereinsgründung war das Projekt „Felsinventar und Schutzkonzept Basler Jura“, das im Rahmen des Europäischen Naturschutzjahres 1995 lanciert wurde und zum Ziel hatte, die Auswirkungen des Klettersports auf die Felslebensräume des Basler Juras zu untersuchen.
Was bieten wir an?
- Die IG Klettern unterstützt Projekte zur Erschliessung und Sanierung von Kletterrouten sowie dem Unterhalt der Zustiege zu den Klettergebieten.
- Die IG Klettern ist Verhandlungspartnerin zwischen Klettersport, Behörden, Politik, Grundbesitzern, Naturschutzorganisationen und anderen Interessenvertretungen. Sie kann darin auch die Interessen des SAC’s und dessen lokalen Sektionen vertreten.
- Die IG Klettern erarbeitet Nutz- und Schutzkonzepte für die Klettergebiete des Basler Juras.
- Die IG Klettern ist Ansprechpartnerin und Vermittlerin für felsspezifische Themen, Anlässe und Projekte in der Region Basel.
Was fordern wir?
- Die IG Klettern verlangt von Anbeginn weg in Entscheidungs- und Planungsprozesse miteinbezogen zu werden, wenn diese die Thematik von Freizeit und Erholung beinhalten (z.B. Waldentwicklungsplanung, kantonale und kommunale Landschaftsplanung, Naturschutzprojekte etc.).
- Die IG Klettern verlangt, dass Massnahmen gegen die Kletterei und für den Naturschutz immer nachvollziehbar begründet werden können.
- Die IG Klettern verlangt eine Gleichbehandlung des Klettersports gegenüber anderen Naturnutzern.
Was haben wir erreicht?
- 2001 zwingt eine Einsprache, unterstützt von der IG Klettern Basler Jura, gegen ein Kletterverbot an der Chastelenflue bei Arboldswil BL, den Kanton zu Änderungen der bisher angewandten Unterschutzstellungsverfahren.
- 2002 gewinnt das Projekt „Felsinventar und Schutzkonzept Basler Jura“ den internationalen „Prix Wilderness“ der Naturschutzorganisation Mountain Wilderness.
- Praktisch 100% der Sportkletterrouten im Basler Jura sind zum Schutze der Felskopfvegetation mit Umlenkungen versehen.
- Die IG Klettern gehört zu den Mitbegründern des sogenannten „Runden Tisches - Sport und Naturschutz“ - gesamtschweizerisch das erste Organ, wo sich auf kantonaler Ebene Verwaltung, Politik, Naturschutz und Sport niederschwellig austauschen können.
- Die IG Klettern wird als Interessensvertretung wahrgenommen, respektiert und zunehmend in Verwaltungsprozesse integriert.
- Die Zusammenarbeit mit lokalen Experten der Schweizer Vogelwarte verläuft modellhaft im Bereich des Wanderfalkenschutzes.
- Mit dem Kanton Baselland betreut die IG Klettern ein Monitoringprojekt über die Auswirkung eines Kletterverbots auf Flora und Schnecken von 2014 bis 2024.
- In Zusammenarbeit mit Mountain Wilderness erarbeitete die IG Klettern 2015 ein Manual zur Anleitung von Kletterlehrpersonen für umweltschonendes Verhalten.
- Mit dem Kanton Baselland hat die IG Klettern ein Kletter-Gesamtkonzept erarbeitet und dieses 2016 auf dem kantonalen Geoportal etabliert (www.geoview.bl.ch).
- Die IG Klettern ist das Kompetenzzentrum für die Herausgeber neuer Kletterführer zum Basler Jura, um getroffene Regelungen korrekt zu kommunizieren (SAC, Filidor, topo.verlag).
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Wir appellieren an alle Besucherinnen und Besucher, sich entsprechend dem Kletterkodex Basler Jura zu verhalten:
- Ich benütze, wenn immer möglich, öffentliche Verkehrsmittel oder das Velo und halte mich an Park- und Fahrverbote.
- Ich benütze die bestehenden Zustiegswege. Dies verhindert Bodenerosion und ermöglicht eine reichhaltige Flora.
- Ich benütze immer die Umlenkungen und steige nicht über die Fluhköpfe aus. Die Felskopf-Flora ist besonders empfindlich und selten.
- Ich halte mich konsequent an Kletterverbote und saisonale Felssperrungen. Brütende Vögel sind sehr störanfällig.
- Ich mache keinen unnötigen Lärm. Musik und lautes Rufen stört Tiere und andere Kletterinnen und Kletterer.
- Ich beklaue meine Mitkletterinnen und Mitkletterer nicht. Auch belassene Karabiner und Seile lasse ich hängen.
- Ich mache Feuer nur bei eingerichteten Feuerstellen.
- Ich lasse keinen Abfall zurück, auch keinen Fremden – die Natur ist kein Mülleimer.
- Routen saniere ich nachhaltig. Wenn möglich in Absprache mit Erstbegehern und der IG Klettern.
- Bei einer Neuerschliessung hat auch die Natur eine Stimme. Ich überlege mir zweimal, ob es sich lohnt, wenn ich "putzen" muss. Das Erschliessen eines neuen Gebietes bedarf der Zustimmung des Grundbesitzers.